Eine kurze Geschichte des Krav Maga

 

Krav Maga geht maßgeblich, wenn auch nicht auschließlich, auf den 1910 in Budapest geborenen und in Bratislava aufgewachsenen Imi Lichtenfeld zurück. Dieser war Athlet verschiedener Disziplinen - vor allem aber im Boxen und Ringen.
Stark beeinflusst von seinem Vater Samuel, der Polizist und Selbstverteidigungslehrer war, interessierte sich Imi schon sehr früh für Kraft- und Kampfsport. Durch seine Zeit in einer jüdischen Jugendgruppe, die in Bratislava versuchte die Einwohner vor Nazi-Übergriffen zu schützen, geprägt, merkte er sehr schnell das die sportliche Variante des Kämpfens für die Straße nicht umsetzbar war. Er begann umzudenken und entwickelte einfache und effektive Lösungen für komplizierte und chaotische Sitationen. 1940 flüchtete Imi, auf einem der letzten Schiffe, die Europa verlassen konnten, vor den Nazis und kämpfte  in der Britischen Armee im Mittleren Osten.

Nach dem Krieg unterrichtete er, zuerst mit britischer Unterstützung (Palästina war seinerzeit britisches Protektorat) Nahkampf in den Haganah und Palmach, den Vorgängerorganisationen der israelischen Streitkräfte. Es waren auch die britischen Commandos, ausgebildet von W.F.Fairbairn und E.A.Sykes, welche den dann israelischen Kampf- und Selbstverteidigungskünsten ihren unverkennbaren Charakter gaben.
Nach Gründung des Staates Israel (1948) wurde Lichtenfeld Nahkampfausbilder in der israelischen Armee. Später adaptierte er das militärische Krav Maga für Polizisten und Zivilisten. Dazu wurden die Techniken der anderen Rechtslage angepasst (Notwehr). Heute findet Krav Maga außer beim israelischen Militär in den Trainingskonzepten vieler internationaler Militär- und Polizeieinheiten Verwendung. Wegen der Effizienz dieser kompromisslosen Selbstverteidigungsmethode wird Krav Maga sowohl in den USA als auch in Europa in zunehmendem Maße auch an zivilen Ausbildungsstätten unterrichtet.